Unser Konzept der Berufsbildungsstufe


Die letzte Lernstufe, die die Schülerinnen und Schüler an unserer Schule durchlaufen, ist die Berufsbildungsstufe (vormals Werkstufe). Sie entspricht den Intentionen der Berufsausbildung, die sich bei anderen Schulformen i.d.R. nach Abschluss der Schulzeit anschließt.

Warum musste für die Berufsbildungsstufe ein neues Konzept her? http://www.schule-spektrum-rathenow.de/php/file.php?view=Speki%20denkt


Um die Jugendlichen angemessen auf den Übergang in die geschützte Werkstatt vorbereiten zu können, musste über grundlegende Änderungen hinsichtlich der Organisation und der inhaltlichen Gestaltung des Unterrichts gegenüber vorangegangenen Lernstufen nachgedacht werden. Strukturen wurden aufgebrochen, umgestaltet und neu organisiert.
Am Ende der im Schuljahr 2003/ 04 erstmalig umgesetzten neuen Inhalte standen zahlreiche Erkenntnisse, die in die Erarbeitung des Werkstufenkonzepts an unserer Schule eingeflossen sind.


Heute sind es folgende Eckpfeiler, die sich bewährt haben:

An drei Tagen (2018/19 Montag, Dienstag, Mittwoch) erfolgt der Unterricht in der Klasse. Maßgeblich für die Themenwahl ist das Fach "WiSo" (Wirtschafts- und Sozialkunde" - bisher Lernfeld 10- Erwerbsarbeit und Lebensgestaltung)

Die Inhalte werden in Handlungsfeldern bearbeitet. Diesen sind jeweils Themenfelder zugeordnet. Berufswelt: Betrieb, Schule/Wirtschaft: Markt, Beschäftigungssystem, Umwelt/Gesellschaft: Privatleben, Öffentlichkeit und Medien, Staat/globale Welt: Globalisierung, Europäische Integration, Erde.

Ziel ist die Kompetenzentwicklung der Schüler innerhalb der o.g. Schwerpunkte.

Mit Beginn des Schuljahres 16/17 wurde auch im Fach WiSo in zwei Unterrichtssequenzen klassenübergreifend in Kursen gearbeitet (2017/ 18 Mittwoch 10:00-11:30, Fr 8:45-9:30 Uhr). Damit kann auch hier den unterschiedlichen Lernniveaus Rechnung getragen werden.

Es gibt zwei Arbeitstage in der Woche (2018/19 Donnerstag und Freitag), an denen jeweils die Klassenstruktur aufgehoben ist und in Arbeitsgruppen gearbeitet wird. Die Arbeitsgruppen am Freitag werden über einen Zeitraum von bis zu 2,5 Monaten angeboten und dann durch die Schülerinnen und Schüler gewechselt. Die Gruppen am Donnerstag bleiben im gesamten Schuljahr bestehen.

Neben praktischen Übungen zum Erlernen und Festigen von Arbeitstätigkeiten werden auch theoretische Inhalte angeboten.
Jeweils zum Halbjahresende beurteilt der Arbeitsgruppenleiter in Form einer Einschätzung solche Punkte wie Motivation, Aufgabenverständnis, Fleiß, Ausdauer, Geschicklichkeit und Sozialverhalten der betreffenden Jugendlichen, wodurch sich tendenziell  erzielte Lernfortschritte ablesen lassen.


In diesem Schuljahr 2018/19 gibt es folgende 3 Arbeitsgruppen, die berufsfeldbezogen angelegt sind: 

Freitag- Wechselkurse:   

 

Wäsche- und Textilpflege Keramik      Reinigung          
W__sche.gif  

                        

Donnerstag-Jahreskurse:  

 

Reparatur und Dienstleistung Garten- und Landschaftspflege Ernährung und Hauswirtschaft

                                                                 

Im Durchschnitt arbeiten unter Anleitung des jeweiligen Arbeitsgruppenleiters 4 Jugendliche in einer Arbeitsgruppe.

Zweimal im Schuljahr absolvieren die Jugendlichen zudem ein Praktikum.
Die Praktikumplätze bietet die Rathenower Werkstätten GmbH an. Inzwischen gibt es auch Außenpraktikumsplätze im regionalen Raum. Während des Praktikums erfolgt auch die Begleitung der Schülerinnen und Schüler durch diese Einrichtung. Das Praktikum im Herbst umfasst seit dem Schuljahr 2011/12 nunmehr auch zwei Wochen wie im Frühjahr. Damit wurden längjährige Pläne in die Tat umgesetzt.

     Die Koordination des Praktikumeinsatzes obliegt der Schulleitung.



Weitergeführt wird das Kurssystem auch im Bereich der Kulturtechniken Mathematik (Mittwoch)  und Deutsch (Dienstag). Die Einteilung in Kursgruppen berücksichtigt das unterschiedliche Lernniveau der Schüler und versucht, allen Jugendlichen eine individuelle Förderung auf diesen Gebiet zukommen zu lassen. Ab dem Schuljahr 17/18 werden die Kurse mit 90 Minuten (vorher 45') geplant


 

Hauswirtschaft-Wäsche- und Textilpflege (Frau Teuber)



Arbeitsaufgaben (Beispiele)

 

Theoretische Schwerpunkte

 

  • Mülltrennung, Besuch bei der HAW
  • Symbole an der Wäsche kennen lernen und ordnen
  • Kennen lernen und Festigung von Kenntnissen zu verschiedenen Waschmitteln
  • Bedienung und Handhabung der Waschmaschine
  • Handhabung des Bügeleisens
  • Reparaturarbeiten an Wäschestücken (z.B. Handtücher)

 

Praktische Tätigkeiten

 

  • Müll und Wertstoffe in den Klassen einsammeln, zuordnen zu den einzelnen Müllcontainern
  • Wäsche sortieren und Waschmaschine beladen
  • Wäsche aufhängen und abnehmen
  • Wäsche bügeln
  • Reparaturarbeiten an Wäschestücken
  • Einkauf von Waschmitteln
  • Materialraum in Ordnung halten

 

 

Gebäudereinigung (Frau Streisel)



Arbeitsaufgaben (Beispiele)

- Praxis


- Fegen, Wischen, Staubsaugen (Fußböden)
- Staubwischen (trocken/ feucht)
- Putzen (z.B. Spiegel, Waschbecken usw.)

  • Behinderten-WC und Wickelraum wischen, Spiegel putzen und Eimer entleeren
  • Lehrerzimmer (Fensterbänke abwischen, Staub wischen und saugen)
  • Lehrer-WC reinigen (Fliesen, Spiegel, Eimer, Fensterbank, WC)
  • Flur und Garderoben fegen und wischen
  • Fenster im Wintergarten putzen

 

- Theorie

- Reinigungsmittel kennen
- Reinigungsmittel anwenden
- Dosierung, Zweck (Hygiene)
- Einkauf

 


Reparatur und Dienstleistung (Herr Zander)

 

Arbeitsaufgaben (Beispiele)

- Praxis


- Befüllen des Containers mit Naturabfällen
- Außenspielanlagen von Unkraut und Laub befreien
- Freiflächen fegen, Laub harken
- Pflege der Anlage mit Gedenkstein (Ilse Fülling)/ Hagenstr.
- Reparaturarbeiten
- Theorie
- Arbeitsschritte, zeitliche Abfolge im Jahresverlauf, Arbeitsgeräte und deren Verwendung und Pflege

 




Ernährung und Hauswirtschaft (Frau Teuber)


Arbeitsaufgaben (Beispiele)

- Praxis

- Einkauf
- Zubereitung von Kaltspeisen (Salate, Dipps etc.)
- ggf. Zubereitung von Warmspeisen
- Tisch ein- und abdecken (Speiseraum- zum Frühstück)
- Abwasch und Nachbereitung
- Handhabung von Küchengeräten


- Theorie

- benennen, erkennen, zuordnen von Lebensmitteln (Oberbegriffe)
- technische Geräte und Hilfsmittel zur Nahrungszubereitung
- Arbeitstechniken zur Verarbeitung von Lebensmitteln
- Kalkulation von Mengen (Einkauf und Planung)
- Regeln zur Hygiene und Sicherheit
- Rezepte

 


 Garten- und Landschaftspflege (Herr Maier)

 

Praktische Schwerpunkte der Arbeitsgruppe

 

  • Vertraut machen der Schüler mit den jahreszeitlichen Veränderungen von Pflanzen.
  • Pflege von Zierpflanzen
  • Pflege der Blumen im Schulhaus (Foyer / Eingangsbereich und im Lehrerzimmer)
  • Kennenlernen von Heilpflanzen, aus denen Tee zubereitet werden kann

            (z.B. Kamille, Zitronenmelisse, Brennnessel, Schafgarbe etc.)

  • Vertraut machen der Schüler mit den Geräten/ Gartengeräten zur Pflege von Blumen u.a. (z.B. Gießkanne)
  • Pflege der Blumenrabatten im Eingangsbereich der Schule
  • jahreszeitliche Ausgestaltung des Eingangsbereiches (Fenster)
  • Reinigung der Fensterbretter im Foyer
  • Kennenlernen von Gartenkräutern und deren Anwendung

            (z.B. Petersilie, Knoblauch, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Thymian, Salbei etc.)

  • Anlegen eines Herbariums (Auffinden bekannter  Kräuter, Pressen der Pflanzen)
  • Kennenlernen verschiedener Blumen (z.B. Stiefmütterchen, Rosen, Phlox etc.)
  • Pflege der Gedenkstätte Ottefülling (Hagenstraße)

 

Theorie

 

  • Blumenzucht
  • Pflanzenvermehrung
  • Pflanzenarten

 

 

 

Keramik (Frau Pich von Lipinski)

 

  1. Kennen lernen des Werkstoffes Ton
  2. Kennen lernen der Bearbeitungstechniken
  • Aufbautechnik
  • Plattentechnik
  • Töpferscheibe (Werkstatt von Herrn Handschuh)
  1. Erfahrung und Anwendung
  2. Herstellung einfacher Gegenstände und Gefäße für die Schule und evtl. als Geschenke (Türschilder, Blumenübertöpfe, Schalen, Gewürzständer …...)
  3. Kenntnisse über den Brennvorgang
  • Schrühbrand
  • Glasurbrand
  1. Gegenstände nach eigenen Vorstellungen (Farbe, Muster, …...) glasieren
  2. Ästhetisches Empfinden schulen und weiterentwickeln

 

Gegebenenfalls in der Umwelt auf verschiedene Gefäße und Gegenstände achten.

Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, den Werkstoff Ton als Grundstoff für viele Dinge des täglichen Bedarfs und ihrer unmittelbaren Umwelt kennen zu lernen und mit ihm umgehen zu können.

 



Praktikum

 


In den Praktika werden

- dem Praktikumsplatz entsprechend, Situationsbezogenheit, Sachgebundenheit und Selbstständigkeit bei der Lösung von Arbeitsaufgaben praktiziert,

- Arbeitsaufträge und Anweisungen sowie Umgangsformen, wie unter Erwachsenen üblich, kennen gelernt,

- Ausdauerverhalten, Selbsteinschätzung, Mitbestimmung und Sicherheit am Arbeitsplatz geübt,

- die besondere Atmosphäre und die eigene Leistungsfähigkeit beim Sortieren, Montieren, Werkstoffbearbeiten, Pflanzen pflegen, Wäsche reinigen und bei hauswirtschaftlichen Arbeiten erlebt

und

- Lob und Anerkennung, aber auch Kritik ausgesprochen.